Neben der Linie‹, das ist sowohl Ortsbeschreibung wie auch Geisteshaltung. Es ist die Suche nach Ausdruck, nach Formulierung dessen, was einem widerfährt, was sich einem in den Weg stellt, allein, um herauszufordern. Eine Form der Aufforderung zur Suche nach Erkenntnis? Sich verorten in einer Welt, die zu zerreißen scheint, die aufgesplittert vor einem liegt wie dahingeworfene Puzzlestücke. Stichler setzt Fragmente zusammen, sampelt Fotos, Skizzen und Notizen um sie in seinen Malereien als Blickfenster in andere Welten aufleben zu lassen. Immer auf der Suche nach dem Gefüge. Es scheint eine Sisyphusarbeit und möglicherweise ist das schon eine Erkenntnis. All diese Welten, die sich in Stichlers Bildern auftun, leben von der Verbindung zu den Betrachtern. Neben der Linie laufen bedeutet erhöhte Wachsamkeit. Es ist die Liebe zu einer Welt wie sie sein könnte, aber noch nicht ist. Stefan Stichler, geb. 1972, lebt und arbeitet in Frankfurt/Main und Düsseldorf. Er beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit der Verortung des Menschen in komplexen Systemen. Die Vernissage ist am 3. August um 11:15 Uhr.